Schmerzattacken im Oberbauch, die auch in Rücken oder Schulter ausstrahlen können, sind in jedem Fall ein Grund, den Arzt aufzusuchen. Der Magen-Darm-Arzt (Gastroenterologe) kann aus der Beschreibung der Beschwerden, dem Abfragen von Risiken und der körperlichen Untersuchung schnell zu einer vorläufigen Einschätzung des Problems kommen. Neben der Blutuntersuchung liefert vor allem eine Ultraschall-Untersuchung in der Regel ein eindeutiges Ergebnis.
Wenn die Gallensteine im abführenden Gallengang liegen, kann für die Diagnose eine endoskopische Gallengangdarstellung (ERCP) erforderlich sein. Dabei wird ein Endoskop über den Mund durch Speiseröhre und Magen bis zu dem Darmabschnitt vorgeschoben, an dem der Gallengang in den Dünndarm mündet. Mit Hilfe eines Kontrastmittels werden die Gallengänge auf einem Röntgenmonitor sichtbar. Kleinere Steine können während dieser Untersuchung gleich mit endoskopischen Instrumenten entfernt werden.
Eine Gallenkolik wird zunächst mit Schmerzmitteln und krampflösenden Mitteln behandelt, eine Entzündung der Gallenwege mit Antibiotika. Die eigentliche Therapie besteht in der Entfernung der Gallensteine. Liegen diese in der Gallenblase, dann wird in der Regel die Gallenblase mit den Steinen laparoskopisch entfernt, also mit einem minimal-invasiven Verfahren über einen kleinen Schnitt in der Bauchdecke. Gallengangsteine werden endoskopisch entfernt.
Da die abführenden Gänge von Gallenblase und Bauchspeicheldrüse vor dem Eintritt in den Dünndarm zusammenlaufen, können Gallengangsteine zu einem Rückstau und einer akuten Entzündung in der Bauchspeicheldrüse führen. Die Entfernung von Gallengangsteinen ist daher auch eine vorbeugende Maßnahme, um eine solche Komplikation zu verhindern.