Labor und Funktionsdiagnostik

Hämoccult-Test

Mit dem Hämoccult-Test werden kleine Mengen von Blut im Stuhl nachgewiesen, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind und deshalb als versteckt (okkult) bezeichnet werden. Der Hämoccult-Test wird im Rahmen der Krebsvorsorge ab dem Alter von 50 Jahren einmal im Jahr angeboten. Ziel ist die Früherkennung von Darmkrebs und seinen potenziellen Vorstufen, den Darmpolypen.

Den Test führt der Patient zu Hause durch. Der Arzt händigt ihm ein Testbriefchen aus, auf dessen Felder an drei aufeinander folgenden Tagen jeweils eine kleine Stuhlprobe mit dem beiliegenden Spatel aufgetragen wird. Die Auswertung erfolgt durch den Hausarzt, der anhand einer Farbreaktion erkennen kann, ob sich verstecktes Blut im Stuhl befindet.

Verschiedene Störfaktoren können den Test verfälschen. Es ist deshalb wichtig, dass die Hinweise des Arztes bei der Durchführung des Tests beachtet werden. Bei einem negativen Testergebnis wurde kein Blut im Stuhl gefunden. Bei positivem Testergebnis steht eine Darmspiegelung zur Abklärung der Blutungsursache an.

Ein positives Testergebnis ist nicht gleichbedeutend mit dem Vorliegen einer Krebserkrankung, Blut im Stuhl kann andere Ursachen haben. Andererseits schließt ein negativer Test Darmkrebs nicht aus, da nicht jeder Tumor blutet.

 

13C-Atemtest

Mit dem 13C-Harnstoff-Atemtest wird eine Besiedelung des Magens mit dem Bakterium Helicobacter pylori nachgewiesen. Er wird in der Diagnostik von Magenerkrankungen, zur Vorsorge von Magenkrebs oder zur Kontrolle nach einer Eradikationstherapie angeboten. Der Test ist äußerst spezifisch und sehr empfindlich. Er nutzt die für das Bakterium typische Zersetzung von Harnstoff, bei der Kohlendioxid entsteht, das in der Ausatemluft nachgewiesen wird.

Vor Durchführung des Tests muss der Patient mindestens vier Stunden nüchtern sein. Für die eigentliche Messung muss er ein Glas Apfel- oder Orangensaft mit 13C-Harnstoff trinken.

13C ist eine natürlich vorkommende, nicht radioaktive und deshalb ungefährliche Form des Kohlenstoffs, die zur Markierung in den Harnstoff eingebaut wird. Bei der Zersetzung durch Helicobacter-Bakterien im Magen entsteht 13C-markiertes Kohlendioxidgas, das in der Ausatemluft gemessen wird. Der Test dauert ca. 30 Minuten. Die Auswertung erfolgt im Labor, das Ergebnis liefert in der Regel einen eindeutigen Befund.

Die Behandlung einer Mageninfektion mit Helicobacter pylori (Eradikation) hat eine Versagerquote von ca. 10 Prozent. Der 13C-Atemtest wird bevorzugt zur Erfolgskontrolle angewandt, da sich so meist eine erneute Magenspiegelung vermeiden lässt. Zur Erstdiagnose ist diese jedoch unbedingt zu empfehlen. Bei Kindern bis 14 Jahre kann der Test auch als Erstuntersuchung eingesetzt werden.

 

H2-Atemtests

Um die Funktion des Verdauungssystems untersuchen zu können, kommen nicht belastende Atemteste zum Einsatz, die verschiedene Enzymaktivitäten durch Messungen in der Ausatemluft nachweisen können. Hierzu werden entsprechende Substanzen verabreicht.

Der Atemtest mit Laktose (Milchzucker) wird bei Verdacht auf oder zum Ausschluss einer Laktose-Intoleranz bei unklaren Durchfällen und Neigung zu einem „Blähbauch“ durchgeführt. Eine Laktoseintoleranz ist überaus häufig.

Der Atemtest mit Fruktose (Fruchtzucker) wird bei Verdacht auf oder zum Ausschluss einer Fruchtzuckerunverträglichkeit bei unklaren Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen nach Frucht- oder Fruchtsaftgenuss durchgeführt.

Der Atemtest mit Glukose (Traubenzucker) wird bei Verdacht auf eine bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarmes, z.B. bei Ausbuchtungen (Divertikeln) des Dünndarms, und nach bestimmten Operationen durchgeführt.

Mit dem Atemtest mit Laktulose (Quellzucker) kann eine Messung der Passagezeit durch den Dünndarm bei unklaren Durchfällen erfolgen.

Prinzipiell sind andere Testsubstanzen, wie zum Beispiel Sorbit, Saccharose und D-Xylose ebenfalls möglich. Da die genannten Zucker erst an den Ort ihrer enzymatischen Spaltung und potenziellen Resorption im Dünndarm gelangen müssen, beträgt der zeitliche Aufwand für jeden Test ca. zwei bis drei Stunden.

Blutwerte beim Leber-Check

Viele Lebererkrankungen können im frühen Stadium gut behandelt werden. Die Untersuchung von Leberwerten im Blut gibt empfindliche Hinweise auf Störungen der Leberzellen und der Leberleistung. Den Leber-Check bietet jeder Gastroenterologe an. Bei Hinweisen auf eine Lebererkrankung werden die notwendigen Laboruntersuchungen in der Regel von Ihrer Krankenkasse bezahlt.

Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT) kommt fast ausschließlich in den Leberzellen vor und wird schon bei einer leichten Zellschädigung im Blut nachgewiesen.

Auch Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT) wird bei Leberzellschäden freigesetzt. Sie kommt aber auch im Muskelgewebe vor und kann deshalb auch bei einer muskulären Erkrankung erhöht sein.

Eine Erhöhung der Gamma-Glutamyltransferase (GGT) kann, muss aber nicht auf eine Lebererkrankung und/oder einen Stau der Galle hinweisen.

Alkalische Phosphatase (AP) wird meist zugleich mit GGT und Bilirubin freigesetzt und ist vor allem bei Störungen des Galleflusses erhöht.

Das Bilirubin, ein Abbauprodukt der roten Blutkörperchen, wird von der Leber über die Galle ausgeschieden. Bei hoher Konzentration im Blut führt es zu der bekannten gelblichen Verfärbung von Haut und Augen.

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