Zu den Fragen, die sich stellen, wenn im Rahmen einer Darmspiegelung Darmpolypen oder Darmkrebs festgestellt werden, gehört auch die Frage: „Wie gehe ich in meiner Familie mit der Diagnose um?“
Offenheit ist jetzt erstes Gebot. Zum einen wegen der persönlichen Unterstützung, die Sie durch Ihre Familie erfahren. Zum anderen, um direkte Verwandte für das Thema familiäres Darmkrebsrisiko zu sensibilisieren. Denn Ihre Angehörigen haben ein erhöhtes, teils auch deutlich erhöhtes Risiko, ebenfalls an Darmkrebs zu erkranken. Eine frühzeitige Vorsorge ist daher für sie außerordentlich wichtig!
Nur der ehrliche Umgang mit Ihrer Diagnose gibt Ihren Kindern, Geschwistern oder Eltern die Chance, rechtzeitig die geeigneten Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Bitte denken Sie daran! Auch, wenn es gerade schwerfällt, über Ihren Befund zu sprechen.
Die Diagnose Darmkrebs oder Darmpolypen ist zweifelsohne erst einmal eine beunruhigende Nachricht. Für Ihre Familienmitglieder bedeutet sie aber auch die Chance, durch rechtzeitige Vorsorge eine Erkrankung zu verhindern bzw. frühzeitig zu erkennen.
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Die folgende Checkliste soll bei einer ersten Einschätzung helfen, ob ein erhöhtes familiäres Darmkrebsrisiko vorliegt. Wenn einer oder mehrere Punkte auf Sie zutreffen, dann gilt: Mit der Darmkrebsvorsorge NICHT erst ab dem 50. Lebensjahr beginnen! Das ist der Richtwert für die normale Bevölkerung. Bei familiärer Vorbelastung sollte Ihre eigene Vorsorge früher, teils auch deutlich früher beginnen!
Erblicher Darmkrebs ist mehr als nur eine familiäre Vorbelastung. Hier ist ein genetischer Defekt nachweisbar, der das Risiko einer Erkrankung teils um ein Vielfaches erhöht. Sollte in Ihrer Verwandtschaft erblicher Darmkrebs vorliegen, sind besonders engmaschige und teils auch recht umfassende Vorsorgemaßnahmen nötig, um Ihr persönliches Erkrankungsrisiko zu minimieren.
In solchen Fällen arbeiten die Magen-Darm-Fachärzte auch mit Kompetenzzentren zusammen, etwa humangenetischen Beratungsstellen. Sie ermitteln ein spezifisches Risikoprofil für jede einzelne Familie. So haben Sie die Sicherheit, eine wirklich maßgeschneiderte Vorsorge zu erhalten.
Regelmäßige, erweiterte Vorsorge ab dem 25. Lebensjahr
Der häufigste erbliche Darmkrebs (genannt „HNPCC“) erfordert eine gewissenhafte Vorsorge bereits ab dem 25. Lebensjahr, und dies in jährlichen Abständen. Hier gehören neben der Koloskopie auch ein Ultraschall des Bauchraumes und eine Urinuntersuchung zum Standardprogramm Ihrer jährlichen Vorsorge. Bei Frauen ist zudem ein gynäkologischer Check angezeigt. Sollte es Fälle von Magenkrebs in der Familie geben, kommt zudem eine Magenspiegelung in Betracht.
Die präzise Diagnose kann nur durch einen ausgewiesenen Magen-Darm-Facharzt vorgenommen werden, ebenso die Vorsorgemaßnahmen, die im Einzelfall angezeigt sind.
Nehmen Sie sich die Zeit. Denn eine frühzeitige Vorsorge kann Ihr Leben retten. Mehr als 1.100 niedergelassene Magen-Darm-Ärzte in Deutschland sind Ihr kompetenter Ansprechpartner für die Darmkrebsvorsorge.
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