Bei Schwierigkeiten mit Übelkeit und Brechreiz verordnen wir Medikamente, die im Vorfeld eingenommen werden sollen, um diese Nebenwirkungen zu reduzieren. Damit ist die Einnahme der Trinklösung bis auf seltene Ausnahmen gut möglich. Es gibt aber auch alternative Abführlösungen mit etwas anderem Geschmack oder auf der Basis eines anderen Wirkprinzips. Grundsätzlich sollte die Darmreinigung so optimal wie möglich sein, damit auch die Untersuchung ein Ergebnis liefern kann, das so exakt wie möglich ausfällt.
In der Regel wird die Darmspiegelung mit einer Sedierung durchgeführt. Das heißt, der Patient kann die Untersuchung “verschlafen”. Er hat weder Schmerzen, noch treten unangenehme Blähungen auf.
Die Darmspiegelung wird in der Regel nicht mit Vollnarkose, sondern mit einer leichten Sedierung durchgeführt. Selbstverständlich kann man aber auch wünschen, die Untersuchung ohne Sedierung durchführen zu lassen.
Das kommt darauf an, ob persönliche Risiken wie z.B. eine Colitis ulcerosa oder eine familiäre Belastung vorhanden sind oder ob Befunde einer vorhergehenden Spiegelung vorliegen, die Empfehlungen zur Kontrolle nach sich ziehen.
Das kommt auf den Einzelfall an und sollte aktiv mit dem Behandler vorher angesprochen werden.
In den Tagen nach der Spiegelung ist es normal, dass der Stuhlgang auf sich warten lässt. Bis er sich normalisiert, kann es ein paar Tage dauern. Die Darmspiegelung selbst hat keinen Einfluss auf die Verdauung. Bei einer lang anhaltenden Verstopfung kann zunächst eine Ernährungsumstellung helfen, aber auch Macrogol oder Flohsamenschalen eine sinnvolle Ergänzung sein.
Im Dünndarm gibt es nicht den Krebs des Dickdarms, der aus Vorstufen entsteht. Deshalb ist es auch nicht nötig, den Dünndarm regelhaft endoskopisch zu untersuchen. Dies kann jedoch notwendig sein, wenn jemand zum Beispiel Blut über den Stuhl verliert und eine Blutung weder im oberen Magendarmtrakt noch im Dickdarm gefunden wird. Dann kann mit Kapselendoskopien oder speziellen Ballon-Endoskopen auch dieser Bereich beurteilt werden.
Wenn keine Risiken vorliegen (z.B. chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder Darmkrebs bei nahen Verwandten) wird die Untersuchung für Frauen ab 55 Jahren, für Männer bereits ab 50 Jahren empfohlen. Der Stuhltest auf verborgenes Blut wird ab 50 Jahren empfohlen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese Untersuchungen.
Die Regelung für gesetzlich Versicherte besagt, dass man die Vorsorgedarmspiegelung zwischen 50 und 64 Jahren einmal wahrnehmen kann. Ohne Befund hat man Anspruch auf eine zweite Untersuchung in einem Abstand von mindestens zehn Jahren. Bei einem Alter über 65 hat man nur noch Anspruch auf eine Untersuchung. Werden Polypen entdeckt und entfernt, ergeben sich Empfehlungen für Kontrolluntersuchungen. Bei Beschwerden, die auf den Darm deuten, besteht zu jeder Zeit Grund für eine Darmspiegelung auch außerhalb der Vorsorge.
Jede Krankenkasse übernimmt die Kosten der gesetzlich empfohlenen Darmkrebsvorsorge ab dem 55. Lebensjahr bei Frauen und ab dem 50. Lebensjahr bei Männern oder auch bei familiärer Vorbelastung. Außerhalb dieser Kriterien sollte man sich sehr gut beraten lassen, ob der Nutzen der Untersuchung die Risiken überwiegt und tatsächlich zu empfehlen ist. Die Kosten hängen von vielen Kriterien ab (Gebührensätze, Medikamentengabe, Aufwand. Zeitdauer etc.).
Durch die Dokumentation der Vorsorgekoloskopien seit Oktober 2002 verfügen wir inzwischen über weltweit einzigartige Daten. Herr Prof. Brenner vom Deutschen Krebsforschungsinstitut in Heidelberg konnte anhand dieser Daten eindeutig belegen, dass die Rate an Dickdarmkrebsneuerkrankungen durch die Früherkennungskoloskopie gesunken ist. Wenn man bedenkt, dass die Risiken für diese Krebserkrankung in der Bevölkerung weiter zunehmen und nur ein Bruchteil der Anspruchsberechtigten von der Vorsorgekoloskopie Gebrauch macht, ist klar, dass der Effekt noch viel stärker sein könnte. Darmkrebs entsteht in der überwiegenden Zahl der Fälle aus Vorstufen, die bei der Spiegelung entdeckt und entfernt werden können.
Aphtenähnliche Schleimhautveränderungen im Dickdarm treten zum Beispiel bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen auf. Die Aphten selbst sind keine Krebsvorstufen. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen jedoch, die im Dickdarm ausgeprägt sind, wie z.B. eine Colitis ulcerosa oder auch ein Morbus Crohn des Dickdarms, können ein erhöhtes Risiko für Dickdarmkrebs bedeuten. Daher sind beim Vorliegen dieser Erkrankungen je nach Ausprägung und Dauer regelmäßige Kontrollen durch Darmspiegelung zu empfehlen.
Beides kann klar mit „nein“ beantwortet werden. Sowohl Hämorrhoiden wie auch fortgeschrittene Polypen und Krebs können aber zu ähnlichen Beschwerden mit Blutabgängen führen. Daher sollte man sich bei einer Blutung niemals nur auf die Behandlung von Hämorrhoiden verlassen, sondern immer auch eine komplette Darmspiegelung durchführen lassen.
Man sagt in diesem Fall: Zehn Jahre vor dem Erkrankungsalter des Angehörigen. In einer solchen Situation sollten sich die erstgradigen Verwandten ab 43 Jahren unabhängig von Beschwerden untersuchen lassen. Bei akuten Beschwerden auch früher.
Es kommt darauf an, in welchem Alter die Eltern erkrankt sind und auch darauf, ob die Eltern an einem “normalen” Dickdarmkrebs erkrankt sind oder ob ein spezielles Polypen- oder Krebssyndrom vorliegt. Das heißt, die Beratung, ab welchem Alter und in welchen Zeitabständen Untersuchungen erfolgen sollten, ist individuell anhand dieser Befunde erforderlich. Bei “normalem” Dick- oder Enddarmkrebs sollten Verwandte ersten Grades auf jeden Fall zehn Jahre vor dem Erkrankungsalter des Angehörigen untersucht werden. Spätestens in einem Alter von 40 bis 45 Jahren. Je jünger die Verwandten waren, desto höher ist das Risiko. Ist der Verwandte schon vor dem 50-sten Lebensjahr erkrankt, kann eine genetische Beratung sinnvoll sein.
Nein. Der Reizdarm wird im Ausschlussverfahren diagnostiziert, bei dem in der Regel auch eine Darmspiegelung durchgeführt wird. Die Reizdarmerkrankung selbst birgt kein erhöhtes Risiko für Darmkrebs.
Nein, Divertikel sind kein Risikofaktor für Dickdarmkrebs. Allerdings möchte man bei Divertikeln doch einen geregelten Stuhlgang haben. Eine faserstoffreiche Kost ist hier empfehlenswert, ausreichendes Trinken und Bewegung – sofern man keine Entzündung der Divertikel hat. Nur bei der Divertikel-Entzündung muss man auf Körner und dergleichen verzichten.
Das richtet sich nach der Ausbreitung der Entzündung, der Erkrankung und der Erkrankungsdauer. Sie sollten sich von Ihrem Magen-Darm-Arzt beraten lassen.
Sicher gering. Das persönliche Risiko ist aber von vielen Dingen abhängig. Wurden bei der ersten Untersuchung Polypen entfernt, wenn ja welche? War der Darm optimal gereinigt und beurteilbar? Wie „gut“ ist der Untersucher? Wie sind Ihre persönlichen Risiken (Darmkrebs in der Familie, persönliche Risiken wie Rauchen, Übergewicht, Ernährung …)? Da Darmkrebs in der Regel langsam und aus Vorstufen entsteht, ist das Intervall für die Vorsorge-Koloskopie zehn Jahre, sofern Sie bei der ersten Untersuchung max. 64 Jahren alt waren.
Das kann nicht so einfach beantwortet werden. Die Empfehlung zur Kontrolle richtet sich nach der Art der Polypen (hyperplastische Polypen oder Adenome) sowie nach der Art, Größe und Anzahl der Adenome. Hinzu kommt die Frage, ob die Adenome sicher komplett entfernt wurden. Normalerweise wird ein Bericht über das Untersuchungsergebnis und eine Empfehlung an den überweisenden Arzt gesendet, aus dem dies hervorgehen sollte. Falls Sie das nicht mit dem Hausarzt klären können, sollten Sie sich von dem Arzt, der die Untersuchung durchgeführt hat, beraten bzw. informieren lassen.
Das ist schwierig zu sagen, weil man keine Untersuchung gemacht hat, bei der man jemanden beobachtet und abwartet, bis sich aus Polypen Krebs entwickelt. Man geht aber davon aus, dass die Dauer der Entstehung von Dickdarmkrebs aus einem kleinen Adenom (Polypen, die Vorstufen für Darmkrebs sind) etwa zehn bis 15 Jahre beträgt. Das heißt aber nicht gleich, dass dieser Krebs unheilbar ist.
Darmkrebs entsteht unbemerkt ohne Schmerzen oder andere Symptome. Daher finden sich bei der Früherkennungskoloskopie auch in der Mehrzahl der Fälle sehr kleine Befunde, die durch Operation heilbar sind. Bei Blut im Stuhl, unklaren Bauchschmerzen, Stuhlgangsveränderungen oder Gewichtsabnahme sollten Sie unbedingt mit Ihrem Hausarzt besprechen, ob besser eine Darmspiegelung erfolgen soll.
Nein. Sollten aber Blutbeimengungen zu sehen sein, sollte man das abklären lassen.
Nein. Das hat nichts damit zu tun. Normal ist alles zwischen dreimal täglich bis alle drei Tage einmal.
Durchfall kann sehr viele Ursachen haben, die abzuklären sind. Darmkrebs im Anfangsstadium macht in der Regel keine Beschwerden. Bei häufigem Durchfall sollte man aber in jedem Fall die Ursache abklären.
Das sind keine typischen Beschwerden. Allerdings sollten die Blähungen, die mit Bauchschmerzen oder Stuhlgangveränderungen verbunden sind, ärztlich abgeklärt werden.
Fast schwarzer Stuhl nicht. Ist er allerdings schwarz wie Teer, deutet das auf eine Blutung im oberen Magendarmtrakt hin und ist ein Alarmzeichen. Es bedarf der umgehenden Untersuchung.
Gesunde Ernährung, eine ausgewogene Mischkost mit wenig rotem Fleisch, wenig Fett, wenig Zucker, Übergewicht vermeiden, Bewegung, nicht rauchen und zur Vorsorge gehen.
Nein, die Tests, die es zum Teil in Apotheken gibt (Stuhltests), sind nicht zu empfehlen. Erstens, weil Fehler bei der Anwendung gemacht werden. Zweitens, weil eine kompetente Beratung und Auswertung fehlt. Daher sollte man immer einen Früherkennungstest beim Arzt machen lassen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat rotes Fleisch als krebsauslösenden Stoff klassifiziert. Wichtig ist eine ausgewogene Mischkost, bei der Fleisch nicht im Übermaß vorhanden ist. Man darf Fleisch grundsätzlich aber schon noch essen. Gemüse ist natürlich sehr gesund. Aber wichtig ist: von allem etwas.
Beides kann klar mit Nein beantwortet werden.
Nein. Wir brauchen unsere Darmflora für unseren Stoffwechsel, Darmspülungen machen daher mehr „kaputt“, als dass sie helfen.
Verfügbar ist aktuell die Kolonkapsel. Die Ergebnisse sind aber nicht so gut wie die Ergebnisse der konventionellen Spiegelung. Die Kapsel hat den Nachteil, dass der Darm noch besser vorbereitet sein muss. Sollte mit der Kapselendoskopie ein Polyp entdeckt werden, muss im Anschluss eine Darmspiegelung erfolgen, um diesen zu entfernen. Dies kann bei der Darmspiegelung gleich in ein und derselben Untersuchung durchgeführt werden.
Es gibt Verbesserungen bei den immunologischen Stuhltests, die aber nur etwas entdecken, wenn es gerade blutet. Das heißt, dass Vorstufen für Dickdarmkrebs oder Dickdarmkrebs, der gerade nicht blutet, der Untersuchung entgeht. Auf der anderen Seite können Zahnfleischbluten oder andere Blutungsquellen den Test positiv machen. Damit sind diese Verfahren derzeit keine Alternative zur Darmspiegelung.
Genetische Tests sind Gegenstand der Forschung. Sinnvolle Verfahren sind sie aber derzeit nicht.
Der Test hat Schwächen in der Genauigkeit. Er wird daher als einziger Test der verfügbaren Tests von den derzeitigen Leitlinien der Deutschen Fachgesellschaft für Verdauungskrankheiten (DGVS) nicht empfohlen.
Das einzige Verfahren, für das man keine Darmentleerung benötigt, ist der Stuhltest. Doch dieser ist im Ergebnis wesentlich ungenauer. Andere Verfahren wie Computertomografie und die Kolonkapsel benötigen noch intensivere Vorbereitung als die Spiegelung und sind ebenfalls im Ergebnis weniger genau. Die Darmspiegelung ist nach wie vor der Goldstandard unter den Verfahren.