Refluxkrankheit – Sodbrennen (GERD)

Symptome

Sodbrennen zählt zu den häufigsten Symptomen im Verdauungstrakt und beeinträchtigt die Lebensqualität der Betroffenen sehr stark. Neben dem klassischen Brennen in der Speiseröhre gibt es auch andere, weniger typische Symptome. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber!

Unter den Betroffenen und auch bei vielen Ärzten herrscht oft Unsicherheit, wie Sodbrennen (Refluxkrankheit/ GERD) zu behandeln ist und ob und wann eine Magenspiegelung durchgeführt werden soll.

Die Leitlinien der deutschen Gesellschaft für Verdauung. und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) gibt hierzu eine genaue Anleitung: Im Vordergrund steht zunächst die genaue Eingrenzung der Beschwerden durch den Hausarzt: Handelt es sich um klassisches Sodbrennen? Gibt es andere Begleitsymptome, die nicht dazu passen? Oft sind die Beschwerden gar nicht so typisch, so dass u.a. auch an Erkrankungen des Herzens oder der Lunge gedacht werden muss.

Überblick

Wie soll bei Sodbrennen vorgegangen werden?

„Wird aufgrund typischer Refluxsymptome eine GERD angenommen und es liegen keine Alarmsymptome vor, kann bei Erwachsenen zunächst eine empirische Protonenpumpenhemmer-Therapie ohne weitere Diagnostik erfolgen“ (Leitlinie der DGVS).

D.h., wenn Sodbrennen auftritt und keine Alarmrsymtome vorliegen, genügt zunächst eine Behandlung mit einem Protonenpumpenhemmer (PPI). Alarmsymptome sind: Schmerzen oder Schwierigkeiten beim Schlucken, Gewichtsabnahme etc.

Wann soll eine Magenspiegelung erfolgen?

Wenn Sodbrennen langjährig besteht, sollte eine Magenspiegelung zum Ausschluss einer Veränderung der Speiseröhre (Barrett) gemacht werden. Wir sprechen hier von einer Indexgastroskopie. Ist sie unauffällig, müssen keine weiteren Kontrollen gemacht werden. In diesem Fall wird die Therapie nach den Beschwerden ausgerichtet. Wenn die Beschwerden nicht eindeutig zugeordnet werden können oder Alarmsymptome festgestellt werden, sollte eine Magenspiegelung zur Abklärung durchgeführt werden.

Merke: bei Refluxkrankheit kann mit der Magenspiegelung keine Ursache für die Erkrankung gefunden werden. Vielmehr werden andere Erkrankungen oder ein Barett ausgeschlossen!

Symptome? Handeln Sie jetzt!

Finden Sie Magen-Darm-Ärzte in Ihrer Nähe

Wie sieht die Therapie aus?

„Bei der Akut- und Langzeittherapie der GERD soll unabhängig vom Ösophagusbefund eine zufriedenstellende Symptomkontrolle erreicht werden“ (Leitlinie der DGVS) D.h., die Therapie wird so ausgerichtet, dass der Patient beschwerdefrei ist. Wenn unter der Therapie wieder Refluxbeschwerden auftreten, dann ist nicht eine Magenspiegelung durchzuführen, sondern zunächst die Therapie anzupassen. Die Protonenpumpeninhibitoren (PPI) – z.B. Esomaprazol, Pantoprazol etc. – stellen die Therapie der Wahl dar. Entgegen der landläufigen Meinung sind diese Medikamente sicher. Die PPI werden grundsätzlich täglich einmal eingenommen, und zwar morgens 30 Minuten vor dem Frühstück.

Wann soll eine Operation (Fundoplicatio) durchgeführt werden?

Kommt regelmäßig Mageninhalt „hoch“ und wurde in der Magenspiegelung ein sogenannter Zwechfellbruch festgestellt, kann eine Operation zu einer wesentlichen Linderung der Beschwerden führen. Bei starkem Reflux und gutem Ansprechen auf die Medikamente ist dies ebenfalls eine Option, wenn ein Zwerchfellbruch vorliegt. Ob eine Operation sinnvoll ist, kann mit dem Magen-Darm-Arzt besprochen werden.

Barrett-Oesophagus

Immer wiederkehrende Schübe mit vermehrtem Reflux und Sodbrennen können zur Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut und zu Geschwüren führen. Die betroffenen Schleimhautbereiche können mehrere Zentimeter groß werden. Dabei kann vernarbendes Gewebe eine Verengung der Speiseröhre herbeiführen. Jahrelange Säurebelastung bewirkt schließlich eine Umwandlung der Schleimhaut in eine für den Dünndarm typische Form. Dieser sogenannte Barrett-Oesophagus ist der wichtigste Risikofaktor für einen bestimmten Typ von Speiseröhrenkrebs, der weltweit auf dem Vormarsch ist.

Die krankhaft veränderte Barrett-Schleimhaut ist an sich symptomfrei. Die Patienten leiden allerdings in der Regel unter einer bereits zuvor bestehenden Reflux-Erkrankung mit den entsprechenden Symptomen.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner