Chronische Verstopfung

Die chronische Verstopfung (chronische Obstipation) ist keine banale Befindlichkeitsstörung, sondern eine ernst zu nehmende Erkrankung. Sie liegt vor, wenn entsprechende Beschwerden mindestens drei Monate im Jahr vorliegen und der Betroffene aufgrund seines Leidensdrucks einen Arzt aufsucht. Chronische Verstopfungsbeschwerden sind verbreitet. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Mit zunehmendem Alter steigt das Erkrankungsrisiko.

Überblick

Krankheitsbild und Behandlung

Typisch für das Krankheitsbild sind subjektiv empfundene Beschwerden beim Stuhlgang. Der Betroffene hat das Gefühl, einen Widerstand überwinden zu müssen und den Darm nur unvollständig entleeren zu können. Die Ursachen für diese Symptomatik sind vielfältig. Der Magen-Darm-Arzt unterscheidet verschiedene Formen der Verstopfung, denen unter anderem neuronale oder hormonelle Störungen, eine Beckenbodensenkung, Medikamentenwirkungen oder Vorerkrankungen wie Parkinson oder Diabetes zugrunde liegen können. Oft angeführte Gründe wie zu geringe Flüssigkeitsaufnahme und Bewegungsmangel sind nicht belegbar.

Eine Untersuchung der Beschwerden ist vor allem erforderlich, um andere, möglicherweise bösartige Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen auszuschließen. Zunächst werden Vorgeschichte und die Umstände – gegebenenfalls unter Zuhilfenahme eines Stuhltagebuchs – abgefragt. Es folgt eine körperliche Untersuchung, insbesondere eine Abtastung des Enddarms. Bei anhaltenden Beschwerden kann die Diagnostik auf Blutuntersuchung, Ultraschall und Enddarmspiegelung (Proktoskopie) ausgedehnt werden. Im Einzelfall kann eine Druckbestimmung im Darm, eine Passagemessung (Hinton-Test) durchgeführt oder eine spezielle Röntgenaufnahmetechnik (Defäkographie) verwendet werden.

Die Therapie richtet sich nach den individuellen Beschwerden und Befunden. Sie reicht von einer Lebensstil- und Ernährungsumstellung über Toilettentraining, Beckenbodentraining, Biofeedback, Entleerungshilfen und Medikamentgaben bis hin zu chirurgischen Maßnahmen.

Eine Darmspiegelung zum Ausschluss von Dickdarmkrebs ist dringend erforderlich.

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