Darmkrebsvorsorge

Vorsorge

Darmkrebs ist vermeidbar

Darmkrebs ist eine der wenigen Krebserkrankungen, die durch Vorsorge verhindert oder bei rechtzeitiger Diagnose in vielen Fällen geheilt werden kann. Experten gehen davon aus, dass seit Beginn des Darmkrebs-Screening-Programms der gesetzlichen Krankenkassen fast 200.000 Menschen in Deutschland vor dieser immer noch häufigen Krebserkrankung bewahrt worden sind. Allerdings ist die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen, sicher auch durch die Vorsorge, im Verlauf der letzten 20 Jahre um ein Viertel zurückgegangen. Auch die Sterberate, das bedeutet an dieser Krebserkrankung zu versterben, ist um 35 Prozent bis 40 Prozent gesunken.

Risiko-Check Darmkrebs

Darmkrebs gilt im Allgemeinen eher als eine Erkrankung des älteren Menschen. In den letzten Jahren sehen wir allerdings einen deutlichen Anstieg gerade auch bei Jüngeren. Während noch das Durchschnittsalter der Erstdiagnose bei 65 Jahren liegt leidet der Patient oft bereits bis zu zehn Jahre unter der Erkrankung, ohne davon auch nur etwas zu ahnen. Nicht zu vernachlässigen sind individuelle Risikofaktoren. Ernährung, Übergewicht, Diabetes, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, fehlende Bewegung, um nur einige zu nennen, sind Gründe sich intensiv mit der Darmkrebsvorsorge auseinanderzusetzen. Und nicht zuletzt ist auch ein bisher nicht erkanntes familiäres Risiko mitzubeachten. Darmkrebs hat einen schleichenden Verlauf, der lange Zeit beschwerdefrei bleibt. Umso früher der Darmkrebs entdeckt wird, desto besser die Heilungschancen. Deshalb ist Vorsorge so wichtig. Vor allem wenn ein erhöhtes Risiko vorliegt. Der Schnell-Check der Felix-Burda-Stiftung zeigt Ihnen, ob Sie ein erhöhtes Risiko haben.

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Weitere Informationen

Früherkennung

Die meisten Darmkrebserkrankungen entwickeln sich sehr langsam und unbemerkt über einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren. Vorstufen von Darmkrebs sind Polypen (noch gutartige Gewächse), die bei der Früherkennungsuntersuchung erkannt und dann durch eine Darmspiegelung entfernt werden können. Beschwerden, wie zum Beispiel sichtbares Blut im Stuhl, Schmerzen oder Gewichtsabnahme treten oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium in Erscheinung. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Aussichten auf eine Heilung.

Ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko für Darmkrebs deutlich an. Die gesetzlich angebotenen Untersuchungen zur Früherkennung dienen dazu, Leben zu retten. Sie sollten unbedingt wahrgenommen werden. Alle Krankenkassen sind verpflichtet, ihre Mitglieder ab dem 50. Lebensjahr alle fünf Jahre (bis zum Alter von 65 Jahren) auf die Möglichkeit der Darmkrebsvorsorge schriftlich aufmerksam zu machen. Dazu gehört eine ausführliche, auch die familiären Risiken erfassende Beratung, das Angebot ab 50 Jahren (bei Frauen ab 55 Jahren) sich zweimal im Abstand von zehn Jahren einer Vorsorgedarmspiegelung (präventive Koloskopie) zu unterziehen. Eine Alternative kann ein immunologischer Stuhltest (iFOBT) sein. Dieser kann jährlich, ab dem 55. Lebensjahr dann alle zwei Jahre, in Anspruch genommen werden, anstatt einer Vorsorgekoloskopie (!). Für Menschen, die erblich bedingt oder aufgrund von Erkrankungsfällen in der Familie ein erhöhtes Darmkrebsrisiko haben, kann eine Darmspiegelung auch bereits vor dem 50. Lebensjahr geboten sein.

Diagnostik

Darmkrebs kündigt sich meist mit unspezifischen Beschwerden an: Veränderte Stuhlgewohnheiten, Bauchschmerzen oder Blut im Stuhl weisen ganz allgemein auf eine Darmerkrankung hin. Halten solche Probleme länger an, sollten Betroffene in jedem Fall eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.

Die Darmspiegelung (Koloskopie) ist das beste Verfahren zur Früherkennung und Diagnose von Darmkrebs oder Erkennung anderer Darmerkrankungen. Mit dem Endoskop inspiziert der Magen-Darm-Arzt die Darmschleimhaut und kann alle Veränderungen feststellen. Im Rahmen der Darmkrebsvorsorge sollen Polypen gefunden werden, die als Krebsvorstufe zu benennen sind. Diese sind in der Regel unkompliziert zu entfernen – und ein entfernter Polyp kann nicht mehr zu einem Tumor werden.

Immunologische Stuhltests (iFOBT) können eine Alternative zur Vorsorge-Darmspiegelung sein, obwohl die Darmspiegelung sicher das bessere Verfahren ist.

Sollte der Test positiv ausfallen, muss in jedem Fall danach eine Darmspiegelung zur genauen Abklärung durchgeführt werden.

Häufig gestellte Fragen

Tut eine Darmspiegelung weh?

In der Regel wird die Darmspiegelung mit einer Sedierung (Schlafspritze) durchgeführt. Das heißt, der Patient kann die Untersuchung “verschlafen”. Er hat weder Schmerzen, noch treten unangenehme Blähungen auf. Selbstverständlich wird der Schlaf während der Untersuchung durch den Arzt und speziell ausgebildetes Fachpersonal überwacht.

Ab welchem Alter sollte ich eine Darmspiegelung durchführen lassen?

Wenn keine Risiken vorliegen (z.B. chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder Darmkrebs bei nahen Verwandten) wird die Untersuchung für Frauen ab 55 Jahren, für Männer bereits ab 50 Jahren empfohlen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese Untersuchungen.

Wie läuft eine Darmspiegelung ab?

Die Darmspiegelung (Koloskopie) kann Leben retten und ist zurzeit die effektivste Vorsorgeuntersuchung, die die Medizin zu bieten hat. Sie ist außerdem eine Vorsorgeuntersuchung, die Krebs verhindern kann, bevor er entsteht. Dieses kleine Video auf unserem YouTube-Kanal erklärt verständlich, wie eine Darmspiegelung abläuft.

 

Ist eine Darmspiegelung gefährlich?

In der Hand eines erfahrenen Magen-Darm-Arztes ist die Darmspiegelung eine sehr sichere und schonende Untersuchungsmethode. Um das Auftreten von Komplikationen zu minimieren ist es wichtig und ratsam, alle Ihre Fragen, Themen und auch Bedenken im Rahmen des Vorgespräches zur Untersuchung offen anzusprechen.