Reizmagen

Unter den Begriff Reizmagen (Funktionelle Dyspepsie) fällt eine Reihe von anhaltenden oder wiederkehrenden Beschwerden im Oberbauch, denen unterschiedliche funktionelle Störungen zugrunde liegen können. Es handelt sich um eine gutartige Erkrankung, die verbreitet ist und nach einer manchmal aufwändigen Diagnostik zum Ausschluss anderer Erkrankungen medikamentös therapiert wird. Ernährung und Rauchen haben Einfluss auf das Krankheitsbild.

Überblick

Symptome

Die Symptome variieren von Fall zu Fall. Typisch sind Beschwerden im Oberbauch mit Bauchschmerz, Brennen in der Brust, frühes Sättigungsgefühl, Völlegefühl, Gefühl eines geschwollenen oder geblähten Oberbauchs, Übelkeit, Aufstoßen und Blähungen. Die Beschwerden können in unterschiedlicher Kombination auftreten. Zudem werden häufig begleitende Beschwerden wie Stiche in der Herzgegend, Schwitzen, Kreislaufstörungen oder Beschwerden beim Wasserlassen beobachtet.

Die Ursachen der Erkrankung sind nicht geklärt. Allgemein wird von einer nervös bedingten Überempfindlichkeit ausgegangen, die durch Übersäuerung, Nahrungsunverträglichkeiten, Helicobacter-Infektionen, aber auch psychische Einflüsse ausgelöst werden kann. Entscheidend für die Diagnose ist, dass, obwohl funktionelle Störungen vorliegen, keine krankhaften Veränderungen im oberen Verdauungstrakt entdeckt werden können.

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Diagnostik

Ein guter Anteil der Bevölkerung leidet gelegentlich unter den Symptomen eines Reizmagens. Entsprechend der Vielfalt des Krankheitsbildes kann eine umfangreiche Diagnostik erforderlich sein, bevor der Gastroenterologe andere Erkrankungen ausschließen kann. Vor allem bei langanhaltenden Beschwerden steht eine ausführliche Untersuchung an. Begleitende Erkrankungen wie ein Reizdarmsyndrom können überlagert sein.

Wichtig ist das Arzt-Patienten-Gespräch, in dem die Krankheitsgeschichte hinterfragt wird. Der Verdacht auf Reizmagen (Funktionelle Dyspepsie) ergibt sich aus der Beschwerdelage. Nahrungsgewohnheiten, Stress oder Medikamenteneinnahme können Hinweise auf mögliche Ursachen geben.

Ziel der Diagnostik ist der Ausschluss anderer Erkrankungen wie zum Beispiel einem Magengeschwür oder der Reflux-Krankheit. Körperliche Untersuchung und Laborwerte erlauben eine weitere Abgrenzung des Beschwerdebildes. Ultraschall und Magenspiegelung (Gastroskopie) geben Auskunft über eventuell krankhafte Veränderungen im oberen Verdauungstrakt.

Behandlung

Die Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. Symptome wie Übelkeit, Brechreiz oder Völlegefühl können medikamentös behandelt werden. Der Gastroenterologe berät über Ernährungsverhalten und empfiehlt, auf das Rauchen zu verzichten. Die eingeleitete medikamentöse Therapie führt in den meisten Fällen zu Beschwerdefreiheit. Folgeerkrankungen sind nicht zu befürchten.

Der Gastroenterologe wird zunächst probeweise Medikamente geben, mit denen die Therapie fortgesetzt wird, wenn sie anschlagen. Zum Einsatz kommen H2-Rezeptorantagonisten oder Protonenpumpenhemmer, die die Bildung von Magensäure reduzieren. Wenn das nicht hilft, wird versucht, die Magenbewegungen durch Gastroprokinetika zu regulieren. Bei geschwürartigen Beschwerden kann eine Behandlung gegen Helicobacter-Bakterien helfen.

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