Leberkrebs

Die Leber wird als zentrales Organ im Stoffwechsel des Körpers oft von Fernmetastasen befallen, die von Tumoren an anderen Körperorganen insbesondere im Magen-Darm-Bereich ausgehen. Davon zu unterscheiden ist der Leberkrebs (das hepatozelluläre Karzinom) im engeren Sinn, der auf die Entartung von Leberzellen zurückzuführen ist. In Deutschland gibt es jährlich zwei bis drei Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner, Männer erkranken etwa zwei- bis dreimal häufiger als Frauen.

Überblick

Krankheitsbild und Behandlung

Nicht immer, aber in den meisten Fällen geht dem Leberkrebs eine Leberzirrhose voraus, die aus einer chronischen oft durch Alkohol oder virale Infektionen (insbesondere Hepatitis C) verursachten Leberentzündung hervorgegangen ist. Neben krebsauslösenden Giften können bestimmte Erbkrankheiten wie Hämochromatose mit einem erhöhten Leberkrebsrisiko verbunden sein.

In der Regel führt Leberkrebs in den Anfangsstadien nicht zu Beschwerden. Erste Hinweise sind zunehmende Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust und eine beginnende Gelbfärbung der Haut bei bekannter Leberkrankheit. Im rechten Oberbauch können dumpfe Schmerzen auftreten.

Wenn die Ultraschalluntersuchung den Verdacht auf Lebertumor nahe legt, wird die Diagnose zunächst durch eine Gewebeprobe (Biopsie/ Leberpunktion) gesichert. Kernspin- und Computertomographie ermöglichen eine genaue Charakterisierung des Krebsherdes. Die Kombination der verschiedenen Untersuchungen ermöglicht es, mit hoher Genauigkeit gutartige von bösartigen Lebertumoren zu unterscheiden.

Bei Diagnosestellung sind nur etwa 20 Prozent der Leberkarzinome operabel. Eine Heilung kann nur durch vollständige Entfernung oder Zerstörung des Tumors erreicht werden. Neben der chirurgischen Tumorentfernung stehen Lebertransplantation sowie lokale Therapieverfahren wie die perkutane Ethanolinjektion, die transarterielle Chemoembolisation, die radiofrequenzinduzierte oder laserinduzierte Thermoablation und medikamentöse Therapien zur Verfügung.

Bei inoperablen Tumoren kann mit den lokalen Therapieverfahren, die ohne Narkose mit örtlicher Betäubung und leichter Schmerzmedikation durchgeführt werden, in vielen Fällen eine deutliche Lebensverlängerung erreicht werden. Bei großen oder mehreren über die Leber verteilten Tumorherden sind lokale Behandlungsformen allerdings oft nicht sinnvoll. Das Leberzell- karzinom spricht schlecht auf Chemotherapien an, die daher nur in wenigen Einzelfällen sinnvoll sind.

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